Ein Faß ohne Boden

 

Im Januar ist es wieder soweit. Dann kommt die Rechnung des "Wasser- & Abwasserverband Elsterwerda " ins Haus. Das Geschäftsgebaren dieses Vereins ist unglaublich. Nach der Wende wurden überdimensionierte Klärwerke gebaut. Das war auch verständlich, denn das Honorar der Architekten bestimmte sich aus dem Wert der Bauanlage. Je teurer das Objekt ist, je höher der Verdienst. So sind die Klärwerke u. a. mit Klinkerfassade und mit teurer Dacheindeckung versehen worden. Für Häuslebauer absoluter Luxus. Die Bürgermeister damals ließen sich feiern, weil sie ein Problem weniger hatten. Das Drama hat aber noch kein Ende. Innerhalb von 20 Jahren ist es dem Betrieb nicht gelungen aus den roten Zahlen herauszukommen, obwohl man keine Konkurrenz zu fürchten hat. Bei jeder privaten Unternehmung muß sich die Investition nach 10 bis 15 Jahren amortisiert haben. Nicht so hier. Der Verband treibt wegen Gerichtsbeschluß Wasseranschlußgebühren ein, die in den Jahren 1930 bis 1960 realisiert worden sind. Das waren Leistungen, die der Verband nie erbracht hat. Wieder handelt es sich nicht nur um ein paar Cent, sondern um tausende Euro.

Jetzt lesen wir in der Presse, daß auf die Kommunen neue Belastungen in erheblicher Höhe vorgesehen sind. In einem marktwirtschaftlichem Betrieb wäre es spätenstens jetzt an der Zeit, Konkurs anzumelden, die Führungsspitze auszuwechseln, einen Liquidator einzusetzen oder Manager zu bestellen, die sich auskennen, wie man einen maroden Betrieb saniert..

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Eure Hildegard

siehe auch Zeitschrift "Mit einem Blick" Elsterwerda vom  10.2012